Der Henker 001 - Das Archiv der schwarzen Särge by Uwe Voehl

Der Henker 001 - Das Archiv der schwarzen Särge by Uwe Voehl

Autor:Uwe Voehl [Voehl, Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror, Mystery
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2013-10-14T22:00:00+00:00


Nach der dritten Treppe begann ich mich zu wundern, warum es derart tief hinabging. Ich war mir sicher, dass ich nur zwei Treppen hinaufgestiegen war. Und es ging tiefer und tiefer hinab, und erst nach einer Ewigkeit kamen wir zum Stehen.

'Ab hier musst du allein weiter', hörte ich das Wesen sagen. 'Du weißt, warum.'

Ich wusste nicht, warum, aber ich erfuhr es bald.

Ehe ich mich in irgendeiner Weise verabschieden konnte, war das Mädchen mit den grauenvollen Flügeln verschwunden, und ich war auf mich allein gestellt.

Vorsichtig tastete ich um mich und stieß auf festes, feuchtes Mauerwerk. Nach einigen zögernden Schritten wusste ich, warum mich das Flügelmädchen nicht weiter hatte begleiten können: Der Gang verengte sich und wurde zudem mit jedem zurückgelegten Meter niedriger, sodass ich bereits nach kurzer Zeit kriechen musste.

Was für ein ungewöhnlicher Weg, um zu einer Person zu gelangen. Wenn er nur wirklich irgendwohin führte!

Ich bemerkte, wie ganz allmählich ein klaustrophobisches Gefühl in mir aufkam. Sollte ich nicht besser umkehren und versuchen, über die Straßen zu jenem rätselhaften Henker zu finden?

Aber plötzlich zu vernehmende schnarrende Geräusche, die irgendwo hinter mir aus dem Gang kamen, ließen mich die Umkehr sofort vergessen. Schneller noch als zuvor kroch ich über den scharfsteinigen Boden, riss mir die Haut auf und hatte die Vision, wie das gespenstische Flügelmädchen mit der Bosheit und der Gier in den Augen hinter mir hergekrochen kam.

Doch als das Gefühl der Furcht stärker wurde und mich fast zu übermannen drohte, nahm ich weit vor mir einen schwachen Lichtschein wahr, und nach wenigen Metern wurde der Gang bereits wieder breiter und höher, und ich atmete erleichtert auf.

Der Lichtschein kam aus einem Raum, in dem der Gang endete. Der Raum wies die gleichen grob bearbeiteten Wände vor, und in ihm standen Regale, die zum Teil mit winzigen Kisten gefüllt waren, die an Zigarrenschachteln erinnerten.

Eine steinerne Treppe führte steil nach oben.

Nach oben heraus aus diesen unterirdischen Gängen und Räumen!

Ich folgte den Stufen, die vor einer hölzernen Tür endeten. Versuchsweise drückte ich auf die Klinke und stellte fest, dass die Tür glücklicherweise unverschlossen war. Sie führte in einen weiteren Raum, der dem ersten ähnelte, wenngleich die Wände nun ein gelbliches Tapetenmuster aufwiesen. Und auch hier standen dicht an dicht die Regale, und in ihnen befanden sich diese länglichen Kisten. Ich registrierte, dass sie beschriftet waren, und trat an ein Regal heran.

'Valerius, Ludwig', las ich, konnte jedoch weder etwas mit dem Namen anfangen, noch ahnte ich, warum die Kiste derart beschriftet war. Auf der Kiste daneben stand: 'Valerius, Veronica'.

Ich war gerade im Begriff, diese letzte Schachtel versuchsweise zu öffnen, als ich eine Tür schlagen hörte. Erst jetzt bemerkte ich, dass auch dieser Raum wieder in einen anderen führte. Und das Geräusch war von nebenan gekommen.

Ich schlich zu dem Türrahmen und lugte durch den Türspalt.

Vor einem Regal stand ein kleiner, schwarzhaariger Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam. Plötzlich wirbelte er wie eine Katze herum und erblickte mich, denn ich hatte meinen Kopf gar nicht so schnell wegziehen können.

Dunkle, bösartige Augen starrten mich an. 'Was schleichst du hier



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